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07
Oktober
Die Gastfamilie
Vielleicht hat sich mir zum letzten Mal in meinem Leben die Chance aufgetan, ein Land „von innen nach außen“, aus seinem kleinsten Glied heraus kennen zu lernen. Die Chance, fern von allen Lehrbüchern die alltägliche Sprache zu erleben. Und vor allem: die Hoffnungen, Ängste, Wünsche und Sorgen der Menschen hier zu erfahren, die alltäglichen Ärgernisse und kleinen täglichen Freuden mitzuerleben.
Im Wohnheim hatte ich das Gefühl in einer „Ausländerblase“ zu wohnen. Jetzt hab ich diese Blase durchstochen und bin mitten drin: Meine Gastfamilie besteht aus „Jiejie“ (das heißt eigentlich „ältere Schwester“, ich finde es schön meine Gastmutter so nennen zu dürfen), „Jiefu“ (das ist der Ehemann der älteren Schwester) und deren Sohn Liu Kainan. Darüber hinaus habe ich noch einen Gastbruder „Ma di a si“ (Matthias) aus Deutschland. Wir beide wohnen nun seit einigen Wochen hier, so wie früher die Studenten in Deutschland ja auch oft ein Zimmer in einer Familie gemietet hatten. Ich kann hier essen und am Familienleben teilnehmen, mich aber auch zurückziehen und kommen und gehen wann ich will. Bisher klappt das alles sehr gut und ich fühle mich von Tag zu Tag wohler. Besonders mit Jiejie verstehe ich mich sehr gut, sie ist eine intelligente und sehr herzliche Frau, oft sitzen wir abends noch gemeinsam auf dem Sofa und reden über – nun ja, alles was mein Chinesisch bisher so zulässt. Sie fragt viel über Deutschland, über mein Auslandsjahr in Australien und AFS, sie erzählt von ihrer Familie und davon, wie wichtig es ist, dass in der Familie alle zusammen halten. Ich erzähle ihr von meiner Familie und meinen Freunden und habe dabei das schöne Gefühl, endlich richtig angekommen zu sein. Hier ein Bild aus einem kleinen Museum in der Nähe von Dalian.
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